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Gestatten, »Usain« Bölt

Landesliga: VfR Wellensiek schafft in der Schlussphase ein 1:1 gegen Höxter – schlechte erste Halbzeit

Vorsicht, der ist schnell: Wellensieks Rahmann Fazlijevic wurde von Hösters Verteidigung nicht mit Samthandschuhen angefasst und musste verletzungsbedingt raus. Foto: Hans-Werner Büscher

Bielefeld(WB). Laufstärke, Einsatzwillen und irgendwann auch die richtige Strategie: Das sind die drei Gründe, warum der VfR Wellensiek noch zu einem 1:1 gegen den SV Höxter gekommen ist.

Von Manuel Neumann

Wellensieks Trainer Rolf »Pico« Fritz war nach dem Spiel sogar froh, dass es gegen den Tabellennachbarn, gegen den man im Vorfeld »einen Sieg erwartet« hatte (Co-Trainer Heiko Lex), noch zu einem Punkt reichte. »Wir schießen kurz vor Schluss glücklicherweise ein Traumtor«, fand Fritz.

Dabei bekam im Mittelfeld zunächst Maneke Bondzio-Becker den Ball, tunnelte seinen Gegenspieler und spielte auf Hakan Kocaman. Der bediente den auf der linken Seite hinterlaufenden Konstantin Westenhoff. Derweil begab sich Niklas Bölt in Sprinter-Manier Richtung Fünfmeterraum, so dass er die Hereingabe Westenhoffs zum 1:1 im Tor unterbringen konnte.

Nach einer »richtig schlechten ersten Halbzeit«, wie Pico Fritz urteilte, verdiente sich der VfR im zweiten Abschnitt den Punkt redlich. Mindestens. Nico Trepschick hatte Höxter in der 25. Minute mit einem Fernschuss in Führung gebracht. Im zweiten Durchgang zeigten die Wellensieker von Beginn an, dass sie diesen Rückstand so nicht stehen lassen wollten. Allerdings wählten sie dabei zunächst fragwürdige Mittel. Die hochgewachsene Höxteraner Verteidigung mit Flanken in Verlegenheit bringen zu wollen, war ungefähr so wirksam wie die Bekämpfung eines Krümelmonsters mit Keksen. Das merkte der Gastgeber irgendwann auch, verlegte sich kurz auf einige Fernschüsse. Als die ebenfalls abgeblockt wurden, begannen sie endlich, ihr bewährtes Kurzpassspiel aufzuziehen.

So spielten sie zum Beispiel den äußerst agilen Niklas Bölt auf der rechten Seite frei, der zu Bondzio-Becker weiterleitete. »Manni« ließ mit einem kurzen Haken seinen Höxteraner Innenverteidiger stehen, unterlag im Eins-gegen-Eins-Duell aber gegen SVH-Fänger Timo Nietsch (80.). Von den Außenpositionen – der etatmäßige Linksverteidiger Konstantin Westenhoff raste bis zum Schluss auf und ab, als wollte er die Außenlinie aus dem Kunstrasen radieren – kamen die Bälle jetzt scharf und flach vor dem Höxteraner Tor her. Immer wieder wurde es gefährlich. So etwa, als Hakan Kocaman aus der Drehung zu hoch zielte (82.).

Pico Fritz haderte weniger mit dem Endstand als mit den Begleitumständen: »Wir mussten dreimal verletzungsbedingt wechseln. Jetzt stehen wir bei 15 Punkten. Es wird eine harte Saison.«

VfR Wellensiek:Stührenberg – Hauser, Schmidt, Erdmann, Westenhoff, Keller (43. Meiss), Wenzel, Sabir (55. Kocaman), Bölt, Bondzio-Becker, Fazlijevic (70. Güngör).

Tore:0:1 Trepschick (26.), 1:1 Bölt (83.).

Westfalenblatt 17.11.2014