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Eine Steigerung von Null

BEZIRKSLIGA: Hillegossen verliert verdient mit 0:3 gegen starke Wellensieker


VON PETER BURKAMP

Bielefeld. Hillegossens Trainer Stefan Braunschweig war stinksauer. 0:3 verlor seine Mannschaft im Derby gegen Wellensiek. „Ich dachte gegen Friedrichsdorf war schon der Tiefpunkt erreicht, aber diese Vorstellung war noch eine Steigerung von Null“, meinte Braunschweig.

Angesichts der mangelnden Einstellung seiner Schützlinge mutmaßte der TuS-Coach, dass „bei einigen die Interessen wohl woanders liegen. Es war nur eine Frage der Zeit, bis das erste Tor fallen würde.“ Es dauerte schließlich bis zur 43. Spielminute, ehe Wellensiek die verdiente Führung markierte. Paata Zhgenti besorgte den wichtigen Treffer kurz vor der Pause. Zu diesem Zeitpunkt hatte Wellensieks Trainer Rolf Fritz nur eines zu bemängeln: die schlechte Chancenauswertung. Doch selbst für dieses Defizit zeigte der Coach angesichts der Jugend seiner Spieler Verständnis.

Der VfR hatte den ersten Spielabschnitt so deutlich dominiert, dass der Vorsprung zur Pause höher hätte ausfallen können, wenn nicht gar müssen. Dazu passt die ernüchternde Feststellung von Stefan Braunschweig: „Über die gesamte Spielzeit hatten wir nicht eine Chance.“ Im Gegenteil: „So, wie wir gespielt haben, haben wir um ein Tor gebettelt.“ Auch nach der Pause dominierte der VfR das Spiel, allerdings verflachte es zwischenzeitlich ein wenig. So mussten die Gäste etwas länger auf den zweiten, erlösenden Treffer warten. In der 75. Spielminute war es Matthias Kühne, der nach schöner Vorbereitung von Matthias Kappe das 2:0 erzielte.

Nur fünf Minuten später war es der Wegbereiter selbst, der den dritten Wellensieker Treffer markierte. Diesmal hatte Buntrock die Aktion mit einem schönen Querpass eingeleitet. Verständlich, dass „Pico“ Fritz nach dieser Vorstellung „mehr als zufrieden war. Wir haben das Spiel über die gesamte Zeit dominiert und nichts zugelassen“. Dabei war der VfR-Coach doch mit sehr ambivalenten Gefühlen ins Osningstadion gereist, hatten seine Schützlinge in der Vergangenheit doch den Wechsel vom eigenen Kunst- auf größere Naturrasenplätze nicht immer so gut geschafft. Gestern gab es am Sieger jedoch nichts zu deuteln. „Hillegossen hat keine einzige Torchance gehabt. Der Keeper war noch bester Mann beim TuS“, sagte Fritz. Dass Hillegossen auf seine etatmäßige Innenverteidigung verzichten musste, wollte Stefan Braunschweig als Entschuldigung nicht gelten lassen. „Wir haben Fehler en masse gemacht. Das darf nicht passieren.“ Wellensiek setzt damit seinen Aufwärtstrend fort.
Attackiert: Wellensieks Sebastian Heermann (l.) greift den Hillegosser Christopher Bilan an. FOTO: ANDREAS ZOBE

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Bielefelder Tageblatt (MW), Montag 28. März 2011