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Den DSC eine Halbzeit lang im Griff

WELLENSIEK: Beim 0:6 gegen Arminia hält der VfR bis zur 45. Minute ein torloses Unentschieden

 

VON CARSTEN BLUMENSTEIN

Bielefeld. Ziel verfehlt, Sympathien gewonnen. Beim 0:6 (0:1) gegen den DSC Arminia schnitt der Bezirksligist VfR Wellensiek zwar um ein Tor schlechter ab als der VfB Fichte im Vergleich mit dem Drittligisten(0:5 vor zehn Tagen), doch die Elf vom Rottmannshof erntete für ihren couragierten Auftritt viele Komplimente.

„Die erste Halbzeit war Spitzenklasse, nach der Pause sind wir dann leider etwas eingebrochen“, sagte VfR-Coach Rolf „Pico“ Fritz. Die Gründe hatte er schnell parat: „Mit Stephan Klein musste unser starker Rechtsverteidiger in der Halbzeit verletzt raus, zudem war uns Arminia mit vielen frischen Leuten einfach im Tempo überlegen. Und das Tor hat uns geschockt.“

44 Minuten und 40 Sekunden waren gespielt, Spielstand 0:0. Wellensiek war knapp davor, mit einem torlosen Remis in die Kabine zu gehen. Dann zeigte Arminia aber einmal Klasse: Mit einem schnellen Pass spielte Patrick Schönfeld die VfR-Abwehr aus, DSC-Stürmer Fabian Klos umkurvte noch Torwart Niko Rullkötter und schob zur 1:0-Führung ein.

Vor gerade einmal neun Tagen war der Bezirksligist ins Training eingestiegen, bis zum Saisonstart am 21. August ist noch jede Menge Zeit. Für die kurze Vorbereitungszeit zogen sich die VfR-Akteure gegen den Drittligisten in ihrem ersten Vorbereitungstest mehr als ordentlich aus der Affäre. Kapitän Sebastian Heermann und Paata Zhgenti hatten in der ersten Halbzeit sogar zwei gute Schusschancen für Wellensiek, zweimal musste DSC-Keeper Stefan Ortega auf der Hut sein.

VfR-Trainer Pico Fritz konnte nicht seine erste Elf aufbieten. Mit Mittelfeldmotor Heiko Lex (beruflich verhindert) und Sturm-Neuzugang Christoph Stelberg (Urlaub) fehlten ihm zwei Leistungsträger. Trotzdem zeigten die Gastgeber eine tolle Teamleistung, mit insgesamt vier Neuzugängen in der Startelf: Mark Kampmann ließ in der Innenverteidigung nichts anbrennen, Oliver Buntrock und Rano Sabir (alle eigene A-Junioren) spielten solide im Mittelfeld. Morten Struwe (SC Babenhausen) zeigte als Linksverteidiger sehr gute Ansätze.

Nicht unglücklich war Torwart Rullkötter mit dem 0:6. „Mit sechs Stück kann ich leben. Das lässt sich eben nicht verhindern“, sagte er. Für VfR-Obmann Elmar Wolff war das Derby „das absolute Highlight des Jahres“. „Wir waren alle super angespannt, doch mit dem Ablauf sind wir sehr, sehr zufrieden“, erklärte Wolff.
Defensivstark: Konstantin Westenhoff (r.) und die VfR-Verteidigung boten in der ersten Halbzeit eine gute Leistung. FOTO: FRÜCHT

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01 - Bielefeld West, Mittwoch 13. Juli 2011