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Sensationelles Spitzenspiel

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: VfR Wellensiek besiegt Suryoye Paderborn mit 4:3

VON CARSTEN BLUMENSTEIN

Bielefeld. Rolf „Pico“ Fritz fiel einfach nur eine Vokabel ein: „Sensationell.“ Das Bezirksliga-Topspiel zwischen dem Tabellenführer VfR Wellensiek und dem Vierten Suryoye Paderborn hatte alles, was den Amateurfußball ausmacht. Vor allem aber: viele Tore und einen spannenden Spielverlauf. Wellensiek setzte sich nach dramatischen 90 Minuten mit 4:3 (0:1) durch.

„Die erste Halbzeit war taktisch auf einem ganz hohen Niveau, nach der Pause haben beide Teams mit offenem Visier gespielt“, freute sich Wellensieks Trainer Fritz über eine tolle Partie. Die für die Gastgeber mit einem Rückschlag begann. Suryoye schoss vor der Pause nur einmal gefährlich auf das Tor – und führte mit 1:0. Bei dem abgefälschten Freistoß war VfR-Torwart Felix Kroll machtlos.

Ab der 57. Minute nahm die Begegnung richtig Fahrt auf, auch der Schiedsrichter stand dabei im Mittelpunkt. Oliver Buntrock lief allein auf das Gästetor zu, Keeper Maurizio Aslan konnte ihn nur per Foul stoppen. Der Referee zückte korrekterweise „Rot“, verlegte den Tatort aber zum Erstaunen aller kurz vor den Strafraum. Den Freistoß von Evran Cinar parierte der neue Gästetorwart klasse, doch der Unparteiische ließ ihn wiederholen, weil sich ein Suryoye-Akteur zu früh aus der Mauer gelöst hatte. Diesmal nahm Ridvan Cinar Maß. Sein Schuss wurde noch abgefälscht und landete zum 1:1 im Tor (61.). Die Gerechtigkeit hatte gesiegt. Nur zwei Minuten später war das Spiel komplett gedreht. Rahman Fazlijevic bugsierte den Ball halb im Liegen per Drehschuss zur umjubelten 2:1-Führung ins Tor.

Die spielstarken Paderborner hatten aber auch in Unterzahl Lust auf Fußball. Paul Schäfer markierte in der 73. Minute den 2:2-Ausgleich. Aber der VfR schlug prompt zurück. Buntrock flankte nach einem Freistoß an den zweiten Pfosten, wo Robin Welge das 3:2 für Wellensiek markierte (76.).

Damit war aber noch lange nicht Schluss. Denn Suryoye hatte immer eine Antwort parat. Hut ab vor den Gästen, die immer auf spielerische Art und Weise den Torerfolg suchten. Beim 3:3 (78.) stand Stephan Dalmis frei und erzielte den nicht unverdienten Ausgleich.

Das letzte Wort hatte aber doch noch der VfR Wellensiek. Der eingewechselte Philipp Schiller bekam nach einem Aufbaufehler der Paderborner den Ball, Fazlijevic setzte zum Sprint an. Schiller bediente Fazlijevíc im vollen Lauf, der umkurvte noch den Torwart und schob zum 4:3 ein (88.).

Auch in der vierminütigen Nachspielzeit spielten die gut organisierten Paderborner auf den Ausgleich, ohne dabei mit langen Bällen zu operieren. Wellensiek brachte das knappe Ergebnis aber über die Zeit. Der VfR hat nun neun Punkte Vorsprung vor Suryoye, die vor der Saison als der größte Titelfavorit gehandelt wurden. Erster Verfolger der Fritz-Elf ist aktuell der SV Heide Paderborn mit zwei Zählern Rückstand auf den Spitzenreiter.

Suryoye Paderborn wird übrigens von den ehemaligen Profis Rene Deffke (unter anderem Fortuna Köln, Hertha BSC und VfL Wolfsburg) und Veselin Gerov (SC Paderborn) trainiert. Die beiden sind zudem international als Spielerberater tätig.

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01 - Bielefeld West, Montag 19. November 2012