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Tee verleiht Flügel

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: VfR Wellensiek siegt im Derby mit 2:1 beim TuS Ost

VON CARSTEN BLUMENSTEIN

Bielefeld. Der Tee, serviert von Obmann Elmar Wolff, hatte seine Wirkung nicht verfehlt. Wellensieks Stürmer Rahman Fazlijevic ging mit einer dicken Erkältung in das Bezirksliga-Derby beim TuS Ost, hochgepuscht durch das Heißgetränk führte er den Spitzenreiter VfR durch zwei glänzende Assists zu einem 2:1 (1:0)-Erfolg beim Kellerkind Ost.

Für den gastgebenden TuS war es die sechste Niederlage in Folge. Der Trainerwechsel der Ostler von Volker Wißmann zu Igor Sreckovic brachte zwar nichts Zählbares, doch frischer Wind war im Sport- und Lernpark zu spüren. „Wir haben gezeigt, dass wir mit dem Tabellenführer mithalten können“, sagte Sreckovic. „Darauf können wir aufbauen.“

Die Partie begann träge, beide Mannschaften hatten nicht viele Offensivszenen zu bieten – bis Fazlijevic kam. In der 16. Minute setzte sich der quirlige Angreifer auf der linken Abwehrseite des TuS Ost toll durch, sein Pass fand Oliver Buntrock, der zum 1:0 für Wellensiek einschießen konnte. Erste Chance, erstes Tor – der Spitzenreiter schlug eiskalt zu und hatte das Spiel erst einmal im Griff. Ost kam vor der Pause für einen Treffer nicht in Frage. Zwar spielte der TuS gefällig mit, doch VfR-Torwart Felix Kroll musste nur einmal eingreifen. Er rettete in der 31. Minute vor Kolja Pernau.

Pernau war es auch, der kurz nach Wiederbeginn das 1:1 auf dem Kopf hatte. Nach einer Flanke von der linken Seite stand er vollkommen frei vor Kroll, doch der Ost-Stürmer traf den Ball nicht richtig. „Das war unsere Chance. Wenn Kolja den reinmacht, bekommt Wellensiek richtig Probleme“, erklärte Sreckovic.

So nahm das Derby den erwarteten Verlauf. In der 50. Minute tanzte Fazlijevic die Ost-Abwehr auf deren rechter Seite aus, sein Pass von der Grundlinie erreichte diesmal Yanar Celik, der das 2:0 für die Gäste erzielte. Die Begegnung schien gelaufen, der VfR hatte alles im Griff – bis der schwache Schiedsrichter mit dem Witz des Tages noch einmal Spannung aufkommen ließ. In der 63. Minute zeigte er dem Wellensieker Ridvan Cinar die Gelb-Rote Karte – für nichts. Die erste Karte holte sich Cinar in der ersten Halbzeit ab, als sein Gegenspieler Orhan Kurban in ihn reinrutschte. Der Unparteiische pfiff unverständlicherweise Foul und zeigte Gelb. Die zweite Verwarnung bekam Cinar wegen Meckerns, doch der Übeltäter war sein Teamkollege Celik. Nach der Matchstrafe musste der VfR eine halbe Stunde in Unterzahl agieren und kam etwas aus dem Konzept.

Der Anschlusstreffer des TuS Ost zum 1:2 fiel aber erst in der 89. Minute durch Kurban. Trotz fünfminütiger Nachspielzeit kamen die Gastgeber nicht mehr gefährlich vor der Wellensieker Tor. „Das war ein verdienter Arbeitssieg“, fasste VfR-Coach Rolf „Pico“ Fritz das Spiel zusammen. „Nach dem 2:0 hätte ich es mir einfacher und klarer vorgestellt, doch wichtig waren die drei Punkte.“ Und der Tee für den zweifachen Torvorbereiter Rahman Fazlijevic.
Augen zu und durch: Kolja Pernau (TuS Ost, links) und Christoph Stoll (Wellensiek) liefern sich ein rassiges Kopfballduell. Der VfR behielt am Ende mit 2:1 die Oberhand. FOTO: ANDREAS ZOBE

© 2012 Neue Westfälische
01 - Bielefeld West, Montag 03. Dezember 2012