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Dornberg feiert das Triple

FINALE: Dritter Triumph in Folge nach einem 3:2-Sieg über den VfR Wellensiek

VON PETER BURKAMP


Bielefeld. 39 Mannschaften haben den TuS Dornberg vier Tage lang gejagt – erwischt hat ihn niemand. Wieder einmal. Nach 2010 und 2011 sicherten sich die „Besten im Westen“ erneut die Hallenfußball-Stadtmeisterschaft um die Pokale der Neuen Westfälischen und der Sparkasse Bielefeld. Mittlerweile haben die Dornberger eine gewisse Routine im Hallentitel feiern, dabei hätte ihnen der frech aufspielende VfR Wellensiek beinahe die Show gestohlen. Der TuS gewann durch ein Tor von Thies Kambach elf Sekunden vor Schluss denkbar knapp mit 3:2.

„Das war ganz eng. Wenn wir nach dem 1:1 unsere Chancen besser nutzen, kann es anders laufen“, sagte Raphael Wartanian, der mit einem lachenden und einem weinenden Auge auf das Endspiel zurückblickte. Der Co-Trainer des Bezirksligisten, der die Wellensieker in Vertretung für den urlaubenden Chef „Pico“ Fritz während der Hallenrunde betreute, war letztlich aber sehr zufrieden mit dem Abschneiden. „Wir haben tollen Fußball gespielt. Das Viertelfinale hatten wir uns vorgenommen, der Rest war Kür.“ Wartanian hofft, dass der Hallenerfolg dem VfR Auftrieb für die Rückrunde in der Liga gibt und die Wellensieker den ersten Platz ins Ziel bringen können.

Selbstvertrauen dürfte die tolle Vorstellung in der wieder einmal pickepackevollen Jöllenbecker Realschulhalle – viele mussten noch vor Turnierbeginn heimgehen, da die Ränge schon voll besetzt waren – auf jeden Fall geben. Der VfR lieferte dem Seriensieger aus Dornberg ein offenes Spiel. Rano Sabir hatte den VfR in Führung geschossen. Sven Höveler glich mit seinem ersten Turniertor aus. Als Kayhan Kaya die 2:1-Führung der Dornberger in der 16. Spielminute erzielte, schien die Partie gelaufen, doch Tim Scholz (18.) brachte den VfR zurück ins Spiel.

Dann kam der Moment von Routinier Thies Kambach: Kurz vor Schluss hämmerte er den Ball in die Maschen und der Titel ging wieder einmal nach Dornberg. „Wenn du an vier Turniertagen kein Spiel verlierst, kann man wohl von einem verdienten Erfolg sprechen“, meinte der Stürmer.

Kambach, nach eigener Aussage der einzige Dornberger, der beim Triple des TuS immer dabei war, riss sich beim Ertönen der Schlusssirene das Trikot vom Leib und eröffnete die Dornberger Freudentänze nach dem erneuten Erfolg. Glücklich und gleichzeitig auch ein wenig erleichtert wirkte Zafer Atmaca. „Wenn du als neuer Trainer einen Titel verteidigen sollst, ist das keine einfache Situation. Ich bin froh, dass wir es wieder geschafft haben“, meinte der Dornberger Coach. Besonders froh war Atmaca, dass er und sein Team nicht noch einmal ins Neunmeterschießen mussten.

Im Halbfinale hatte Ufuk Basdas den späteren Turniersieger mit einem Sonntagsschuss in den Winkel ins Penaltyschießen gerettet. „Da haben wir ein bisschen Glück gehabt. Das Spiel gegen Arminia war schon ziemlich eng“, gab der frühere DSC-Nachwuchsspieler Sven Höveler zu. Dornbergs Abwehrrecke, der vor der Saison vom SC Wiedenbrück zum Mühlenbrink gekommen war, erlebte seine erste Bielefelder Stadtmeisterschaft. „Das war eine absolut runde Sache. Die Stimmung war toll, und dass wir am Ende den Titel geholt haben, hat alles natürlich perfekt gemacht.“

Die 1.000-Euro-Siegerprämie hätten die Dornberger am liebsten noch am Sonntagabend unter die Leute gebracht. „Ich habe nichts gegen eine Feier. Wir trainieren ja noch nicht wieder“, hatte Übungsleiter Atmaca grinsend grünes Licht gegeben.
Es ist geschafft: Co-Trainer Nurettin Barka (l.) schreit seine Freude heraus, während Chef-Coach Zafer Atmaca zur Umarmung ansetzt.

© 2012 Neue Westfälische
01 - Bielefeld West, Montag 31. Dezember 2012