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Abwehr ist das VfR-Fundament

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: Rück- und Ausblick auf die vier Bielefelder Teams

 

VON CARSTEN BLUMENSTEIN

Bielefeld. 18 Jahre Bezirksliga-Fußball am Stück sind eigentlich genug. Es wird höchste Zeit, dass der VfR Wellensiek wieder in die Landesliga aufsteigt, wo er von 1987 bis 1995 schon einmal acht Jahre lang spielte. Als aktueller Tabellenführer haben die Wellensieker in diesem Jahr gute Chancen, die höhere Klasse zu realisieren.

Der Bezirksliga-Fußball ist in dieser Saison in Bielefeld erneut gesplittet. Während Wellensiek, SuK Canlar und der TuS Ost in der Staffel 2 auf Punktejagd gehen, kickt der VfL Theesen II in der Staffel 1. Einige Derbys fallen dadurch weg, auf sportlicher Ebene sind die Teams extrem unterschiedlich erfolgreich.

VfR Wellensiek

Beim Team vom Rottmannshof passt einiges zusammen. Neuzugänge wie die Torhüter Alexander Opitz und Felix Kroll sowie die Feldspieler Ridvan Cinar, Evran Cinar, Daniel Kirchgessler und Tim Scholz haben dem Klub sofort weitergeholfen, Trainer Rolf „Pico“ Fritz hat die richtige Mischung aus Jung und Alt gefunden. Das Prunkstück des VfR ist ausnahmsweise nicht die Offensive, sondern die Abwehr. Mit nur 17 Gegentreffern haben die Wellensieker das Fundament für den sportlichen Höhenflug gelegt. „Unser Ziel ist es, weiter oben mitzuspielen“, erklärt Fritz. „Wir werden versuchen, die Spitze zu verteidigen – ohne uns dabei unter Druck zu setzen.“ Er hoffe darauf, dass lang verletzte Spieler wie Konstantin Westenhoff, Theo Maurer und Malte Schmidt dem Team noch einmal einen Schub geben, zudem kann er mit Florian Hartschwager (FC Bad Oeynhausen) und Karim Teufel (Student aus Bayern) zwei Winterneuzugänge vermelden. Verlassen wird den VfR dagegen Abwehrspieler Stephan Klein. Erfolgreichster Torschütze des VfR ist derzeit Rahman Fazlijevic mit zehn Treffern.

SuK Canlar

Mehr als zufrieden ist man bei SuK Canlar mit dem bisherigen Abschneiden. „Vor der Saison wurden wir von vielen sogenannten Experten als erster Absteiger gehandelt, jetzt haben wir 27 Punkte und liegen im oberen Tabellendrittel“, sagt Spielertrainer Engin Acar. „Ich bin sehr stolz auf die junge Mannschaft.“ Vor allem über den Zwischenspurt kurz vor Ende der Hinserie ist Acar erfreut. In sieben Partien holte Canlar 19 Zähler, der Sprung nach oben war gelungen. „Jetzt müssen wir die Hinrunde aber bestätigen“, erklärt der Coach. Das werde schwer, man müsse noch mehr arbeiten. „Das Team ist sehr ehrgeizig und wird sich weiter entwickeln.“ Mit seinem neu zusammengestellten Kader ist Acar ebenfalls zufrieden. Aktuell neu dabei: Kayhan Kilbasoglu (vom VfB Fichte) und Can Korkmaz (aus Theesen). Heimspiele und Training von SuK Canlar finden ab sofort auf dem neuen Kunstrasenplatz im Sportpark Gadderbaum statt. Bei Canlar trafen bislang Sami Önen (15) und Zouhair Fathi (6) am besten.

TuS Ost

Vor dem Aufsteiger aus den Heeper Fichten liegt noch ein weiter Weg bis zum Klassenerhalt. Die Ostler kamen sehr schwer in die Saison, vor allem auswärts lief für den TuS fast gar nichts zusammen. Lediglich zwei Punkte wurden in der Fremde geholt. Nach fünf Niederlagen in Folge wurde Trainer Volker Wißmann das Vertrauen entzogen, Igor Sreckovic übernahm Ende November das Kommando. Aus zwei Liga- sowie einem Pokalspiel holte der Neue zwei Siege, die anstehende Vorbereitung will er intensiv zum weiteren Kennenlernen nutzen. „Auch wenn ich Trainer der zweiten Mannschaft war, kannte ich die meisten Spieler aus der Ersten nicht richtig“, sagt Sreckovic. Das soll sie nun ändern. „Die Rückrunde wird kein Spaziergang, keiner darf sich ausruhen.“ Er sei aber zuversichtlich, dass der TuS Ost auch in der kommenden Spielzeit in der Bezirksliga spielen wird, so Sreckovic. In der Vorbereitung gibt er Marco Repasky, Said Khalti und Adam Lennard aus der Zweiten die Chance, sich für das erste Team zu empfehlen. Für Ost schossen Kolja Pernau (12) und Pascal Brakensiek (5) die meisten Tore.

VfL Theesen II

VfL-Trainer Frank Ruske hätte gerne oben mitgespielt, doch sein Team konnte nur bis zum neunten Spieltag überzeugen. Nach sechs Siegen aus sieben Partien war Platz zwei erreicht, es folgten fünf Niederlagen in den restlichen sechs Spielen. Die Folge: Theesen II hat sich im grauen Mittelfeld festgesetzt. Mit dem Abstieg wird die Mannschaft nichts zu tun bekommen, doch der zu Aufstiegsspielen berechtigende zweite Rang ist fast außer Reichweite. Bester Theesener Torschütze ist Valentin Schitnizki, der in der Hinrunde elf Treffer markierte.

© 2013 Neue Westfälische
01 - Bielefeld West, Donnerstag 24. Januar 2013