Sie sind hier:

Spielerische Magerkost

FUSSBALL-BEZIRKSLIGA: SuK Canlar und VfR Wellensiek trennen sich 0:0

VON CARSTEN BLUMENSTEIN

Bielefeld. Spannend war es bis zum Schluss, doch spielerisch boten SuK Canlar und der VfR Wellensiek im Bezirksliga-Derby über weite Strecken der Partie eher Magerkost. Erst in den letzten 20 Minuten taute der Aufstiegskandidat aus Wellensiek ein wenig auf, den Spielstand von 0:0 konnte die Elf von Trainer Rolf „Pico“ Fritz aber nichtmehr ändern.

„In der ersten Halbzeit fehlte uns nach dem Spiel am Donnerstag gegen Borchen die Frische, doch nach der Pause war ich vom Spiel meiner Mannen angetan“, sagte Fritz, „Wir waren dem Gegner konditionell überlegen und haben gedrückt.“ In der Tat. Nach der besten Chance der Begegnung (Tim Scholz lief in der 69. Minute allein auf das Canlar-Tor zu, doch Deniz Savas konnte retten) kam Wellensiek immer besser ins Spiel. Die weiteren Gelegenheiten durch Jannis Steinhoff (2) und Christoph Stoll konnten aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass der Tabellenzweite die 70 Minuten zuvor mit angezogener Handbremse agiert hatte.

Das lang aber auch an der guten Marschroute der Gastgeber. Mit Forechecking zerstörte SuK Canlar immer wieder die Ansätze der Gäste. Diszipliniert stand die Mannschaft von Spielertrainer Engin Acar in der Defensive und hatte sogar die einzigen beiden Torschüsse vor dem Seitenwechsel. In der 39. Minute kam Sami Önen nach langer Flanke des Ex-Wellensiekers Nadir Serroukh aus spitzem Winkel zum Schuss, doch VfR-Keeper Alexander Opitz hielt das torlose Remis fest. In der Nachspielzeit prüfte Serroukh den Torwart noch mit einem Fernschuss.

Die erste Viertelstunde nach der Pause bot Fußball zum Wegsehen. Die Zahl der Ballverluste im Mittelfeld wurde immer größer. Fehlpässe und Foulspiele wechselten sich in regelmäßigen Abständen ab. Bis VfR-Kapitän Rahman Fazlijevic einen tollen Pass auf Scholz spielte, doch der – wie eingangs beschrieben – ließ die Chance liegen.

Canlar machte in der ultimativen Drangphase des VfR hinten dicht. Auch der einzige Angreifer Önen musste für einen Defensivspieler weichen. „Er hat zu viele Bälle zu schnell wieder verloren“, sagte Coach Acar, der mit dem Punktgewinn hochzufrieden war. „Gegen den Zweiten gerät man irgendwann unter Druck, aufgrund der guten Endphase des VfR bin mit dem 0:0 natürlich einverstanden.“ Glücklich war Acar aber nicht nur wegen des Ergebnisses. Auch die kämpferische Vorstellung seiner Elf machte ihn zufrieden. „Wir haben mit viel Leidenschaft einen Punkt geholt.“

Durch das 0:0 verpasste Wellensiek den Sprung an die Tabellenspitze. Der Erste SV Heide kam nämlich daheim auch nicht über ein 2:2 gegen Harsewinkel hinaus.
Ballannahme in Volleyballmanier: SuK Canlars Sami Önen will das Leder unbedingt, Wellensieks Christoph Stoll beobachtet die Szene. FOTO: WOLFGANG RUDOLF

© 2013 Neue Westfälische
01 - Bielefeld West, Montag 04. März 2013