Bielefeld (blue). 85 Minuten war das Spitzenspiel der Bezirksliga zwischen dem Zweiten VfR Wellensiek und Tabellenführer SV Heide Paderborn eher etwas für Fans des taktisch geprägten Fußballs, in den letzten fünf Minuten zeigten beide Teams aber noch einmal, warum sie die Meisterschaft in diesem Jahr unter sich ausmachen werden.
Am Ende trennten sich Wellensiek und Heide mit 1:1 (0:0), in der Tabelle bleibt alles beim Alten. Heide führt mit sechs Punkten Vorsprung, hat aber bereits drei Spiele mehr absolviert als der VfR. „Es ist nichts passiert, wir haben es weiterhin selber in der Hand“, sagte Wellensieks Trainer Rolf „Pico“ Fritz, der aufgrund der Entwicklung in den letzten Spielminuten enttäuscht war vom Ergebnis.
Aber der Reihe nach. 85 Minuten war die Partie das große Abtasten, als knapper Punktsieger wäre der VfR aus dem Kampf hervorgegangen. Dann brachte Fritz mit Philipp Schiller eine neue Offensivkraft, der nächste Angriff ging aber in Richtung Wellensieker Tor. Und der Ball landete auch im Gehäuse von Keeper Alexander Opitz. Doch der gute Referee Bernd Westbeld hatte mit seinem Gespann auf Abseits entschieden.
Im Gegenzug schlug Joker Schiller zu. Über die linke Seite kam der Ball in den Strafraum, wo der VfR-Angreifer aus dem Gewühl das umjubelte 1:0 für die Gastgeber markierte. Der Ball hoppelte geradezu über die Linie, alle Abwehrversuche des starken Heider Torwarts Marco Thiel waren vergebens.
Nach dem Rückstand drehte Heide noch einmal auf. Der Ball lief nun wie am Schnürchen durch die eigenen Reihen, mit Richtung Zug zum Tor. Patrick Grziwotz erzielte nach kurzem Solo mit einem schönen Schuss in die lange Ecke das 1:1 in der Nachspielzeit. „Das ist natürlich bitter“, sagte Coach Fritz. „Wir hätten uns so schön absetzen können.“
Neue Westfälische, 25.03.2013
