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Am Ende jubelt Wellensiek

FUSSBALL-LANDESLIGA: Buntrock trifft in der Nachspielzeit zum 1:1

Spätes Glück: In der vierten Minute der Nachspielzeit traf der Wellensieker Oliver Buntrock (verdeckt) für seinen Farben zum 1:1-Ausgleich gegen Spitzenreiter Herford. Foto: Reimar Ott

VON HANS-JOACHIM KASPERS

Bielefeld. Es war der letzte Angriff der Wellensieker, die letzte Aktion weit in der Nachspielzeit. Die Herforder Abwehr hatte den Ball schon herausgeschlagen, verlor dann aber einen Moment lang den Überblick. So konnte Konstantin Westenhoff ungehindert flanken, Christoph Stoll ungehindert per Kopf vorlegen und Oliver Buntrock ebenso ungehindert zum 1:1 eindrücken - so mutterseelenallein vor dem Tor wie sonst nur ein verirrter Zecher nachts um halb vier an der Schulbushaltestelle.

Der Rest war Frust - auf Seiten der Herforder, die bei einem Sieg drei Spieltage vor Serienende acht Punkte Vorsprung gehabt hätten. Und Jubel - auf Seiten der Wellensieker, die sich selbst für eine engagierte Leistung unter schwierigen personellen Bedingungen belohnten. Coach Pico Fritz sprang beim finalen Jauchzer sogar so hoch, dass er sich bei der Landung eine Wadenzerrung zuzog. "Egal! Hauptsache, wir stehen nach dieser tollen Leistung nicht mit leeren Händen da", meinte Fritz und nahm seine Jungs einen nach dem anderen in den Arm.

Die Gastgeber, die aufgrund der Verletzung von Alban Shabani und der Sperre von Rahman Fazlijevic ohne echten Stoßstürmer auskommen mussten, hatten sich die Punkteteilung vor allem aufgrund einer starken Defensivleistung redlich verdient. Herford kam in der Wellensieker Hälfte kaum zur Entfaltung. Gleiches galt allerdings auch für den VfR, so dass sich das taktisch und kämpferisch durchaus interessante Geschehen weitgehend im Mittelfeld abspielte.

Bei den Tormöglichkeiten hatten die Wellensieker sogar ein klares Plus. So hatten Maneke Bondzio-Becker und Morten Struwe bei einer Doppelchance nach 20 Minuten das 1:0 auf dem Fuß. Und Charalampos Chantzopoulos hätte einen fragwürdigen Foulelfmeter in der 50. Minute natürlich auch gerne verwandeln dürfen. Da aus diesen Szenen kein Treffer entstand, rannte der VfR dem Treffer der Herforder, den Jens Seifert mit einem trockenen Schuss aus 14 Metern in der 41. Minute erzielt hatte, lange hinterher. Bis in den Schlusssekunden Oliver Buntrock kam.

"Wir müssen in der zweiten Halbzeit das 2:0 nachlegen", meinte der in Bielefeld bestens bekannte SCH-Trainer Sven Moning. Da aber Verfolger Spexard auch nur 0:0 spielte, "sei eigentlich nichts passiert".

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01 - Bielefeld West, Montag 19. Mai 2014