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VfB Fichte scheidet ungeschlagen aus

VIERTEL- UND HALBFINALE: Außenseiter TuS Eintracht und TuS Hoberge verkaufen sich gut

Volles Haus in der Seidensticker-Halle: Maneke Bondzio-Becker (Wellensiek, l.) ist einen Tick eher am Ball als Manuel Klei vom TuS Eintracht. Fotos (5): Christian Weische

VIERTEL- UND HALBFINALE: Außenseiter TuS Eintracht und TuS Hoberge verkaufen sich gut
VON Carsten Blumenstein

Bielefeld. Viel Pech für den VfB Fichte. Ungeschlagen schied das Team von Trainer Yorck Bergenthal im Halbfinale aus - im Neunmeterschießen gegen Arminias U23. Damit wartet der VfB Fichte seit 14 Jahren auf einen Titelgewinn bei der Hallenfußball-Stadtmeisterschaft. Zuletzt gab es im Jahr 2000 einen Finalsieg.

Nach 20 intensiven, aber eher risikoarmen Minuten stand es zwischen Fichte und Arminia torlos, die Entscheidung fiel an der Strafstoßmarke. Valon Gashi und Clemens Bachmann scheiterten an DSC-Keeper Christopher Balkenhoff, Dennis Lobitz visierte nur den Pfosten an. So war Westfalenligist VfB Fichte raus und Trainer Bergenthal traurig: "Das ist sehr ärgerlich, Arminia hatte einfach die besseren Nerven. Kompliment aber an die ganze Mannschaft, die ein tolles Turnier gespielt hat."

Auch VfB Fichtes bester Torschütze Volkan Ünal war enttäuscht: "Wenn man soweit kommt, will man auch den Pokal holen. Ich glaube, dass wir das bessere Team waren. Jetzt fahren wir ohne richtige Niederlage nach Hause, das ist sehr schade."

Eine sehr starkes Turnier hat auch Landesligist VfR Wellensiek gespielt, im zweiten Halbfinale erwies sich aber der VfL Theesen als eine Nummer zu groß. Beim 3:6 kam die Tormaschine des VfR erst in der Endphase ins Rollen. Aus einem 0:6 machten Rano Sabir und Simon Wenzel (2) wenigstens noch ein erträgliches Ergebnis. "Wir sind überhaupt nicht in die Zweikämpfe gekommen, erst am Schluss haben wir gezeigt, was wir können", sagte Wellensieks Trainer Rolf "Pico" Fritz. "Vielleicht haben wir es in der Vor- und Zwischenrunde zu leicht gehabt, die Gegner in der Endrunde waren ein ganz anderes Kaliber."

Sehr froh, überhaupt in der Endrunde dabei gewesen zu sein, war A-Ligist TuS Eintracht. Dem Klub gelang dies zum ersten Mal bei der 18. Auflage der Stadtmeisterschaft. Beim 1:2 im Viertelfinale gegen Wellensiek verkaufte sich Eintracht mehr als gut. Es langte aber nur zum Treffer von Mesut Bas. "Wir haben gezeigt, dass wir kein Fallobst sind", freute sich TuS-Coach Pavlos Chartomatsidis trotz der Niederlage. "Wir sind stolz auf unser Team, darauf kann der Verein aufbauen." Richtig zufrieden waren auch die B-Liga-Kicker des TuS Hoberge-Uerentrup - trotz eines 1:5 im Viertelfinale gegen den VfB Fichte. Trainer Dennis Kandziora hatte mit einem Endrundeneinzug überhaupt nicht gerechnet, er trat am gestrigen Morgen seine lang geplante Urlaubsreise an. So vertrat ihn "Co" Klaus-Peter Sobotta, der sogar früh die 1:0-Führung der Hoberger durch Gil Kwamo-Kamdem bejubeln konnte. Danach machte Fichte aber ernst und ließ Hoberge keine Chance. "Es war ein tolles Erlebnis, es ist überragend, dass wir es bis in die Seidensticker-Halle geschafft haben", sagte Kwamo-Kamdem.

Letztmals im Halbfinale war der VfL Schildesche im Jahr 2010 (0:3 gegen Theesen), gestern Abend verlor der VfL im Viertelfinale mit 1:9 - erneut gegen Theesen. Felix Kwarteng schoss das Ehrentor für Schildesche. "Die Höhe der Niederlage ist schon ärgerlich", erklärte VfL-Coach Miron Tadic. "Wenn mir jemand vor dem Turnier gesagt hätte, dass wir als A-Ligist die Endrunde kommen, hätte ich sofort unterschrieben."

Nicht ganz so zufrieden war man in den Reihen des Westfalenligisten TuS Dornberg. Erst im Neunmeterschießen kam im Viertelfinale gegen Arminia das Aus. Großer Pechvogel war dabei Alkan Görler, der gleich zwei Strafstöße neben das Tor setzte. "Neunmeter sind Glücksache. Alkan hat sich getraut, das passiert halt mal", nahm Ersin Gül, der mit Abstand beste Dornberger Hallenakteur, seinen Mitspieler in Schutz. "Im ersten Moment ist man natürlich sehr enttäuscht, wir haben mit der Endrundenteilnahme aber schon viel erreicht."

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01 - Bielefeld West, Mittwoch 31. Dezember 2014