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Der VfR-Wellensiek trauert

Gerd "Kuddel" Ständtner ist gestorben

Der VfR Wellensiek trauert um seinen ehemaligen und jahrzehntelangen Platzwart, Gerd „Kuddel“ Ständtner, der am Mittwoch, den 14. September 2022 im Alter von 82 Jahren gestorben ist. Unsere Gedanken sind in diesen Stunden bei seiner Frau Hannelore, die mit ihm über 50 Jahre verheiratet war. An dieser Stelle bedanken wir uns ganz besonders bei Dir, liebe Hannelore, denn ohne deinen Verzicht auf viel gemeinsamer Freizeit mit deinem Gerd zu Gunsten unseres VfR hätten viele Spiele nicht stattfinden können und wären viele tolle Erlebnisse vieler Vereinsmitglieder nie zustande gekommen. Im Jubiläumsheft zum 70. Geburtstag unseres VfR schrieb Oli Albrecht in seinem Artikel vielen Weggefährten unseres Kuddel aus dem Herzen: „Beginnen möchte ich mit Gerd „Kuddel“ Ständtner, langjähriger Spieler und Platzwart beim VfR. Für mich DIE Vereinsikone. Ginge es nach mir, stünde auf dem VFR-Gelände eine Bronze-Statute von Kuddel, so wie von Bill Shankly an der Anfield Road.

Über Kuddel gäbe es unzählige Anekdoten zu berichten. Ich weiß nicht wie häufig ich von ihm gehört habe: „Geh in`Sechzehner“, wenn ein Stürmer unseres VfR in aussichtsreicher Position war. Gerne genommen wurde auch: „Feierabend“, als ultimative Aufforderung an den Schiedsrichter die Partie zu beenden, wenn der VfR in Führung lag. In den 90er Jahren erschien in der Rubrik „Aus der alten Kiste“ der Neuen Westfälische ein legendärer Bericht über unseren Torjäger, der für seinen „erstaunlichen Instinkt, torreife Situationen in Treffer umzumünzen“ bekannt und gefürchtet war. Darüber hinaus nahm er vom Spielfeldrand (siehe oben) immer wieder gewollt oder ungewollt Einfluss bei wichtigen Spielen seines VfR, dem er immer und trotz zahlreicher Angebote höherklassiger Clubs treu blieb. Insbesondere im Herbst, wenn das Wetter schlechter wurde, schaffte es Kuddel in seinem Mercedes E-Klasse mit der an der Stoßstange befestigten Abziehschleppe immer wieder den bei vielen Gästeclubs ungeliebten „Ascheplatz“ hervorragend zu präparieren.

Im April 1991 als die Hiobsbotschaft kam, dass auch der Sportplatz am Rottmannshof wegen des Verdachts auf „Kieselrot-Asche“ gesperrt wurde, gelang es ihm mit dem damaligen Vorstandsteam und mit Hilfe von Nachbarvereinen den Spielbetrieb zu organisieren und aufrechtzuerhalten. Darüber hinaus erwies sich Kuddel bei der Unterbringung bosnischer Flüchtlinge im Zuge der sogenannten „Balkankriege“ im ehemaligen Jugendheim Wellensiek als perfekter Organisator, Autoritätsperson und teilweise Ersatzvater vieler Menschen aus dem ehemaligen Jugoslawien.

Wir werden Dir, lieber „Kuddel“, in Anerkennung Deiner besonderen Verdienste um unseren VfR stets ein ehrendes Andenken bewahren.

Karim Ayed