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Theesen und der Elfer-Fluch

Fußball: Arminias U23-Trainer fordert einen »schmutzigen Sieg« – Wellensiek in Not

Bielefeld(WB/mn/wie). »Wir brauchen jetzt mal einen schmutzigen Sieg – egal wie.« Daniel Scherning hat die Zeichen der Zeit erkannt. Nach fünf Niederlagen in Folge steht Arminias U23 in der Oberliga mit dem Rücken zur Wand.

Durch das 0:2 beim SC Roland Beckum sind die »Blue Boys« in der Tabelle auf Platz 16 abgestürzt. Und am Sonntag wartet das Kellerduell gegen den 15. SV Lippstadt. »Da müssen wir den Bock umstoßen«, sagt Scherning. Allein mit Schönspielerei wird die Wende nicht zu erzwingen sein. Das weiß auch Arminias Trainer. Daniel Scherning hat den Glauben an seine Mannschaft aber in keinster Weise verloren: »Ich werde nicht unruhig, weil ich keinen Qualitätsunterschied zu den anderen Teams sehe. Darum bin ich auch weiterhin davon überzeugt, dass wir für den Aufwand, den wir betreiben, belohnt werden. Klar ist aber auch, dass dieser Zeitpunkt jetzt kommen muss.«

Theesens Elfer-Panik

Wenn der Schiedsrichter auf den Punkt zeigt, darf sich die Truppe des gefoulten Spielers schon mal aufs Jubeln vorbereiten. Schließlich besagt die Statistik: Knapp 80 Prozent gehen rein. Beim VfL Theesen aber sagen sie sich in solchen Fällen: Erst mal abwarten. In unschöner Regelmäßigkeit vergeben die Schützen dort die Strafstöße. Im Westfalenliga-Topspiel gegen Tabellenführer Münster II (2:2) war's mal wieder so weit. Diesmal hieß der Pechvogel – in Abwesenheit der verletzten, etatmäßigen Schützen Janis Theermann und Patrick Fräßdorf – Hakan Erdem. Statt 15 Minuten vor dem Ende die 3:2-Führung zu besorgen, landete sein Schüsschen in den Armen des Preußen-Keepers. Schade, denn es wäre die Krönung eines bärenstarken Auftritts gewesen. VfL-Trainer Andreas Brandwein: »Elfmeter können wir einfach nicht. Wir haben sogar schon Übungen ins Training eingebaut. Ich habe den Jungs Statistiken gezeigt, wohin sie am besten schießen sollen. Aber es bringt nichts, die Situation ist schwer zu simulieren.« Für eine Zusammenarbeit mit einem Mentalcoach wäre Brandwein »durchaus offen«. Denn schon in der vergangenen Saison schoss Theesen mehr Fahrkarten als Tore vom Punkt.

VfR hängt unten fest

Landesligist VfR Wellensiek befindet sich in einer prekären Lage. »Wir sind mindestens ebenbürtig, schießen aber die Tore nicht«, ärgerte sich Stürmer Rahman Fazlijevic nach dem 0:1 gegen Rödinghausen II. Der VfR bleibt auf Abstiegsplatz 14 hängen und muss am Sonntag zum Spitzenreiter RW Mastholte. Keine rosigen Aussichten, aber VfR-Trainer Rolf »Pico« Fritz gibt sich weiter kämpferisch: »Wir lassen den Kopf nicht hängen, sondern stellen uns der Herausforderung. Es ist eine schwierige Situation, aber wir haben genügend Qualität im Kader.«


Westfalenblatt 30.09.2014